Edith-Stein-Realschule Emlichheim erhält erstmals Gütesiegel für Berufsorientierung

 

Die Edith-Stein-Realschule Emlichheim ist erstmals mit dem Gütesiegel „Startklar für den Beruf“ für „herausragende Projekte zur Berufsorientierung und Sicherung der Ausbildungsfähigkeit junger Menschen“ ausgezeichnet worden. In einer digitalen Feierstunde gratulierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Handwerk und Bildung der Schule und würdigten deren besonderes Engagement.

„Für uns ist es eine große Auszeichnung“, freute sich Holger Breukelman, Schulleiter der Edith-Stein-Realschule in seiner Ansprache. „Das Fach Wirtschaft zählt zu den Profilfächern der Schule und durch die Auszeichnung erfährt der Fachbereich mehr Wertschätzung und Ansporn.“ In den vergangenen Jahren hat die Schule den Bereich gestärkt und die Berufsorientierung zu einem systematischen und gesamtschulischen Konzept ausgebaut. „Wir vermitteln viel Fachwissen und Kompetenzen. Bis zum Ende der 10. Klasse hat bei uns jede Schülerin und jeder Schüler ein individuelles und großes Berufsorientierungsangebot erhalten“, sagte Breukelman. Dem Austausch mit den Eltern und der Zusammenarbeit mit anderen Beratungsinstitutionen misst der Schulleiter immer mehr Bedeutung zu.

Genau diesen Ansatz lobte die Fachjury der Aktionsgemeinschaft Gütesiegel Weser-Ems, die im Zertifizierungsverfahren nach standardisierten Kriterien die Angebote zur Berufsorientierung bewertete: „Die Edith-Stein-Realschule bietet ein überzeugendes Konzept zur beruflichen Orientierung, das neben Betrieben auch Eltern einbindet.“ Mit den Leuchtturmprojekten „Generationenwerkstatt“, „Ausbildungs- und Praktikumsmesse“ sowie der „Kompetenzanalyse“ zeige die Schule großes Engagement und biete eine hohe Vernetzungsqualität und Transparenz. Die „Generationenwerkstatt“ sei in besonderem Maße intensiv und nachhaltig: „Von wem können die Jugendlichen mehr lernen, als von den Menschen, die ihre Berufe ein Leben lang mit Leidenschaft ausgeübt haben und die diese Leidenschaft nun an die nächste Generation weitergeben wollen“, urteilte die regionale Fachjury, der Jutta Lübbert - Geschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim als Vorsitzende, Sascha Wittrock - Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Grafschaft Bentheim, Annelen Möller-Busmann - Regionalleiterin der Aktionsgemeinschaft Gütesiegel Weser-Ems, Holger de Vries - Schulleiter der Gewerblichen Berufsbildenden Schulen Landkreis Grafschaft Bentheim und Andreas Langlet - Schulleiter des Gymnasiums Nordhorn angehören.

„Wir hätten uns sehr gefreut, die heutige Gütesiegelvergabe mit allen persönlich zu feiern, doch Corona zwingt uns, viele Dinge neu zu gestalten“, sagte Jury-Vorsitzende Jutta Lübbert in ihrer Ansprache. Es sei gemeinsam mit der Edith-Stein-Realschule gelungen, die Bewerbung für das Gütesiegel auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich durchzuführen. Gerade jetzt sei das Thema Berufsorientierung so aktuell wie nie. Wenn die akute Phase der Pandemie vorbei sei, werde das Thema Ausbildung und Fachkräftesicherung wieder ganz weit oben auf der Agenda der Unternehmen stehen, ist Lübbert überzeugt und sagt: „Den Schülerinnen und Schülern der Edith-Stein-Realschule stehen bei dieser guten Vorbereitung auf die Arbeits- und Berufswelt alle Türen offen.“ Einen besonderen Dank richtete sie an Katrin Paulus - Leiterin des Fachbereichs Wirtschaft - sowie den Schulleiter Holger Breukelman, seinen Stellvertreter Gerrit Winterboer und die Fachlehrerin Sarah Moormann von der Edith-Stein-Realschule.

Daniela Kösters, Bürgermeisterin der Samtgemeinde Emlichheim, und Gerhard Nögel vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück gratulierten ebenfalls und lobten in ihren Grußworten das große Engagement der Schule. Sich dem Wettbewerb zu stellen und sich vor der kritischen Jury zu behaupten, führe zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Berufsorientierung und - wie bei der Edith-Stein-Realschule zu sehen - zu einer deutlichen Qualitätssteigerung, ist Nögel überzeugt. Kösters lobte vor allem die schuleigene Ausbildungs- und Praktikumsmesse, die ein besonderes Alleinstellungsmerkmal der Schule darstelle und ein phantastisches Beispiel dafür sei, wie Unternehmen Schülerinnen und Schüler direkt erreichen könnten.

Auf dem Foto zu sehen: (v.l.n.r.) Jutta Lübbert übergibt im Namen der Aktionsgemeinschaft Gütesiegel Weser-Ems das Zertifikat „Startklar für den Beruf“ an Gerrit Winterboer, Katrin Paulus und Holger Breukelman von der Edith-Stein-Realschule in Emlichheim. Mit dem Siegel werden Schulen für herausragende Projekte zur Berufsorientierung und Sicherung der Ausbildungsfähigkeit junger Menschen ausgezeichnet.

Foto: Nina Peuckert, Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim

Für die Schüler Schülerinnen der Edith-Stein-Realschule besteht die Möglichkeit sich für eine Berufsberatung anzumelden. Diese wird durch Frau Reimink von der Berufsberatung Nordhorn durchgeführt. Die Beratung kann mit oder ohne Eltern in Anspruch genommen werden. Eine schriftliche Anmeldung steht hier zum Download bereit. In der Pausenhalle befindet sich beim Schwarzen Brett ein Briefkasten. Dort kann die ausgefüllte Anmeldung eingeworfen werden.

Anmeldung zur Berufsberatung

 

Kooperationspartner

Im Jahr 2010 schloss die Realschule Emlichheim mit vier Unternehmen aus der Samtgemeinde Emlichheim Partnerschaftsverträge ab. Auf Initiative des Landkreises Grafschaft Bentheim und der Wirtschaftsvereinigung der Grafschaft Bentheim e. V. wird gewünscht, dass alle weiterführenden Schulen mit Unternehmen in Partnerschaften zusammenarbeiten. Dadurch soll die Zusammenarbeit zwischen Schulen, lokalen Unternehmen und Schulträgern intensiviert werden, mit dem vorrangigen Ziel, die Arbeit der Schulen zu unterstützen und die Chancen der Schülerinnen und Schüler zu einer besseren Berufs- und Praxisorientierung zu erhöhen. Durch größeren Praxisbezug soll der Start der Schülerinnen und Schüler in die Berufsausbildung und Berufstätigkeit verbessert werden.

Mit dem Blick auf Praxisbezug und ein differenziertes Informationsangebot an die Schülerinnen und Schüler schloss die Realschule Emlichheim mit Betrieben aus unterschiedlichen Branchen Verträge ab. Die Firma Bekuplast in Ringe ist ein Industriebetrieb, der seit über 30 Jahren Transport- und Lagerbehälter produziert sowie weltweit vertreibt. Ausgebildet wird in den Berufen Industriekaufmann/-frau, Fachinformatiker/-in, Fachkraft Lagerlogistik, Mechatroniker/-in, Technischer Produktdesigner/-in und Verfahrensmechaniker/-in. Die Kreissparkasse Grafschaft Bentheim zu Nordhorn ist als Anstalt des öffentlichen Rechts mit mehreren Filialen bzw. Geschäftsstellen in der Samtgemeinde Emlichheim vertreten und bietet die Möglichkeit der Ausbildung zur Bankkauffrau bzw. zum Bankkaufmann. Der Evangelische Krankenhausverein Emlichheim e. V. bietet Pflege- und Therapiedienste an, unterhält Altenwohnungen und mit dem Haus Soteria eine Einrichtung für die Pflege, Betreuung und Therapie für Schädel-Hirnverletzte. Der Evangelische Krankenhausverein bietet Ausbildungsplätze zur/zum Altenpfleger/-in an. Die Raiffeisen Grenzland eG ist ein genossenschaftlich betriebenes Unternehmen mit mehreren Produktions- und Vertriebsstätten auch in der Samtgemeinde Emlichheim, das Futtermittel für die Landwirtschaft produziert und vertreibt, Agrarprodukte, Treibstoffe, Lebensmittel sowie Haus- und Gartenartikel vermarktet. Ausgebildet wird in den Berufen Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel, Bankkaufmann/-frau, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Berufskraftfahrer/-in, Fachinformatiker/-in für Systemintegration und als Müller/-in - Verfahrenstechnologe/-technologin in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft (Müller/in).

Nach Abschluss dieser vier Anfangspartnerschaften hat die Edith-Stein-Realschule in den folgenden Jahren ihre Zusammenarbeit mit den lokalen Unternehmen ausgeweitet und folglich mit der Emsland Group und der Firma Kronemeyer weitere Partnerschaften besiegelt. Die Emsland Group stellt auf der Basis pflanzlicher Rohstoffe Produkte für die weiterverarbeitende Industrie her. In Emlichheim können junge Menschen in dem Unternehmen beispielsweise folgende Ausbildungen beginnen: Chemikant/-in, Industriekauffrau/-mann, Fachinformatiker/-in für Systemintegration oder Fachkraft für Lagerlogistik. Ansprechpartner für Haustechnik, Badezimmer und Heizsysteme ist die Firma Kronemeyer in Uelsen. Dort wurden in 50 Jahren bereits über 200 junge Menschen ausgebildet. Kronemeyer verfügt über eine eigene Ausbildungswerkstatt und bildet den Beruf Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik aus.

Diese kurze Vorstellung der Partnerbetriebe mag verdeutlichen, dass sowohl die Berufsorientierung als auch die Organisation wirtschaftlicher Unternehmungen betreffende didaktische Vorgaben im Schulfach Wirtschaft praxisnah abgedeckt werden können. So gehören Betriebserkundungen mit den Schwerpunkten Berufsorientierung und Betriebsorganisation, Betreuung von Schülerinnen und Schülern in Betriebspraktika, Teilnahme an Wettbewerben, Bewerbertraining und Informationsveranstaltungen durch Vertreter der Unternehmen im Rahmen des Wirtschaftsunterrichts zu den Schwerpunkten der inhaltlichen Zusammenarbeit im Rahmen der Partnerschaften. Aus Sicht der Schule wird es zukünftig eine wichtige, aber nicht ganz einfache Aufgabe sein, vermehrt Zielvereinbarungen zwischen Schule und den Partnerbetrieben zu treffen und jeweils kritisch zu begleiten, wobei die zur Verfügung stehende Unterrichtszeit ein nicht zu unterschätzender Begrenzungsfaktor sein wird.

„Berufsorientierende Maßnahmen werden als Praxistage an mindestens insgesamt 30 Schultagen vorrangig in den Schuljahrgängen 8 bis 10 durchgeführt. [1]

„Praxistage können an einzelnen Tagen oder als Block, insbesondere in berufsbildenden Schulen, in Betrieben, in Lernwerkstätten, in anderen geeigneten Einrichtungen oder in der Schule durchgeführt werden. Zu den Praxistagen gehören u. a. Schülerbetriebspraktika, Erkundungen, Unterricht in Kooperation mit den berufsbildenden Schulen, berufspraktische Projekte, praxisorientierte Lernphasen innerhalb des Fachunterrichts und andere Lernangebote, die der Sicherung der Ausbildungsfähigkeit und Verbesserung der Berufswahlkompetenz in einem umfassenden Sinne dienen.“ [2]

[1] Niedersächsisches Kultusministerium, Realschule

[2] Bundesinstitut für Berufsbildung

Anmeldung für ein freiwilliges Praktikum

Seite 1 von 2

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.