Im Hoagsteeder Familiengoarn in der Grafschaft Bentheim kann man zur Hochzeit, zu Taufen oder zu jeder Art von Jubiläum einen Baum pflanzen. Betreut wird dieser Hochzeits- und Erinnerungswald vom Heimatverein der Gemeinde. Nun besitzt der Familiegoarn auch eine Wetterschutzwand mit Tisch und Bank zum Platz nehmen. Gebaut haben sie vier Schüler der Edith-Stein-Realschule Emlichheim mit Un-Ruheständler Gerhard Detert vom Bauunternehmen G. Büter in Ringe. Gestartet sind Phil, Tjorwen, Sigmar und Jonas schon im Herbst 2023. Vor Weihnachten wollten sie fertig sein. Doch: „Im November sind wir schon abgesoffen“, erzählt Detert. Die nasse Wetterlage brachte manches Bauprojekt zum Stillstand. Erst im Frühjahr konnten die Schüler das Mauerwerk abschließen. Die Schalung für den Unterbau der Bänke und des Tisches bauten sie im Unternehmen Büter. „Das hat wohl alles gut geklappt“, freut sich Detert. 30 Jahre war er Polier in dem Unternehmen und hat viele Auszubildende betreut, die das Maurerhandwerk erlernt haben. Nun macht er weiter bei den GenerationenWerkstätten. Die Wetterschutzmauer für den Familiengoarn ist das dritte Schülerprojekt des Bauunternehmens Büter. Tjorwen hat sich nach der GenerationenWerkstatt für ein Praktikum im Unternehmen Büter beworben. Er möchte den Beruf des Technischen Zeichners näher kennenlernen.
„Es gibt keine Stunde, in der dieses Häuschen nicht genutzt wird“, erzählt Schulleiter Holger Hans. „Wir freuen uns sehr darüber.“ Ob als Lerninsel oder als Ort, die Freizeit zu verbringen, das Projektergebnis der GenerationenWerkstatt in der Hauptschule Emlichheim ist gefragt. Eine zweite Lerninsel steht in der benachbarten Edith-Stein-Realschule. Je zwei SchülerInnen der Schulen haben sie gemeinsam in der Werkstatt des Unternehmens NEUERO RAILTEC gebaut. Emily und Rebekka waren für die Realschule aktiv, Alessio und Szymon bauten für die Lerninsel für die Hauptschule. Andre Geerlings betreute die Jugendlichen und berichtete von der Arbeit in der Werkstatt. Die Jugendlichen lernten das Material kennen und verarbeiten. Dazu gehörte sägen, bohren, schweißen und nieten. Realschulleiter Holger Breukelman meinte zum Abschluss der GenerationenWerkstätten, dies seien sehr gelungene Projekte von und für die SchülerInnen.
Mittlerweile haben mehr als 1300 junge Menschen die GenerationenWerkstatt für Ihre Berufsorientierung genutzt. Einige Schüler haben direkt durch das Projekt zu ihrer Ausbildungsstelle gefunden.
108 Unternehmen aus dem gesamten Gebiet der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim und 56 Schulen hat das Team der Ursachenstiftung in den vergangenen Jahren in etwa 330 Projekten zusammengeführt. Die GenerationenWerkstatt bewirkt eine Win-Win-Win-Situation. Die kommende Generation wird mit Begeisterung an das Berufsleben herangeführt, die aktive Generation (Unternehmer) wird in ihrer Nachwuchsförderung unterstützt, die erfahrene Generation wird durch die Weitergabe ihres Wissens gestärkt.
Bericht und Fotos: B. Rüscher-Ufermann, Ursachenstiftung